Nürnberger Nachrichten zum Konzert am 30. Juni 2002 in Pommersfelden

 

Erlanger Kammerorchester mit Elisabeth Kufferath als Solistin

Zauberhafte Stimmung

Publikum in Schloss Weißenstein begeistert - "Noch nie so gut"

Die Violin-Solistin Elisabeth Kufferath aus Hamburg war auch in diesem Jahr der Star der Sommerserenade des Erlanger Kammerorchesters auf Schloss Weißenstein. Der Auftritt des Erlanger Ensembles findet traditionell eine Woche vor dem Einzug der Stipendiaten des Collegium Musicum statt.

Ulrich Kobilke, musikalischer Leiter der Sommerserenade, seit 1993 ständiger Dirigent des Erlanger Kammerorchesters und Lehrbeauftragter für Musikgeschichte an der Musikhochschule in Nürnberg, ist sich bewusst, dass es ein Glücksfall ist, Elisabeth Kufferath für diesen Auftritt gewonnen zu haben.

Voller Terminkalender

Als zweite Konzertmeisterin der Bamberger Symphoniker, Dozentin für Violine beim Interlochen Center for the Arts in Michigan/USA und Mitglied im Tetzlaff-Quartett, das regelmäßig Konzerttourneen in ganz Europa unternimmt, hat die Solistin einen vollen Terminkalender. Virtuos, und bei Mozarts Konzert für Violine und Orchester Nr. 4, D-Dur, KV 218 sogar ohne Noten, gelang es der hübschen Solistin, das Publikum zu verzaubern und völlig in ihren Bann zu ziehen.

Der in Nürnberg lebende Komponist Hans Ludwig Schilling (geboren 1927) schwärmte in der Konzertpause sogar, dass er seine "Fantasia lirica" noch nie so gut gespielt gehört hätte. Das Stück entstammt, so Schilling, "einer Serie von Werken, die ich durchweg für gute Laienorchester geschrieben habe". Ursprünglich 1984 für Geige und Orgel entwickelt, arbeitete er das Werk 1995 als Stück-Fassung für Streichorchester um.

Der Ausklang des erstklassigen Konzertes wurde mit der Serenade für Streichorchester, C-Dur, Op.48, von Peter Tschaikowsky gestaltet. Anton Rubinstein soll die Streichserenade während der Proben zur Moskauer Erstaufführung 1882 sogar als "Tschaikowskys bestes Stück" bezeichnet haben. Für das Erlanger Kammerorchester war es zumindest das Anspruchsvollste, was die Musiker nicht daran hinderte, es mit Bravour zu meistern und das Publikum zu langem Schlussapplaus hinzureißen.

Zum Ensemble der Erlanger Kammermusiker gehören 35 Streicher, einige Holzbläser und gelegentlich auch Blechbläser. Das Amateurorchester gibt drei Mal im Jahr Kostproben seines Könnens. Das nächste Konzert wird am 13. November im Rahmen des 50-jährigen Bestehens des Erlanger Kammerorchesters in der Heinrich-Lades-Halle in Erlangen zu hören sein. Karten gibt es im Rathaus in Erlangen.

eko.xml: So, 24. Aug 2003